Bilder: Thomas Hohlbein & Jan Kubon
Eintrag: Henning Lühr
Magdeburg (Kulturzentrum Moritzhof), 31.03.2013
Die Songtage haben an diesem Abend ins Wohnzimmer geladen. Und die Gäste kamen in Scharen, so dass dieses Wohnzimmer nahezu aus allen Nähten platzte, als Tiny Ruins aka Hollie Fullbrook pünktlich nach der Tagesschau die kleine Bühne des Moritzhof betrat und von diesem Augenblick an die gesamte Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft auf sich zog. Und diese hing nahezu an ihren Lippen, ließ sich bereitwillig an die Hand nehmen und ging mit und stolperte mit durch Tiny Ruins‚ kleine Liederwelt. Wenn einem schon ihr Album „Some Were Meant For Sea“ das Gefühl gab, dass sie direkt neben einem sitzt, konnte man sich an diesem Abend schon fast sicher sein, dass die gebürtige Engländerin und Wahl-Neuseeländerin nur für einen selbst spielte. Ihre verträumten und zurückhaltenden, erhabenen und selbstvergessenen aber auch in der Umsetzung auf das Wesentliche konzentrierten Melodien nahmen das Publikum schnell gefangen. Ehrfürchtig fast lauschte es den an die großen Geschichtenerzähler des Traditional und Folk gemahnenden Songs. Sympathisch waren da die immer wieder unternommenen Versuche Hollies, diese ehrfürchtige Stimmung aufzubrechen, genauso wie ihre Lieder und Geschichten trotz aller Melancholie durchaus auch humorvoll mit der Ernsthaftigkeit der Traditionen brechen. Mit Arrangements genauso erdend wie herzerwärmend schön. Ein intensiver Konzertabend einer tollen Sängerin mit feinem Händchen für große kleine Melodien.