21.03.2014 BARBARA THALHEIM (D)

Bilder: Jan Kubon & Wenzel Oschington
Eintrag: Wenzel Oschington (http://www.irgendwo-nirgendwo.de)

Magdeburg (Feuerwache), 21.03.2014

Im Rahmen der „Magdeburger Songtage“ war Barbara Thalheim Freitagabend in der „Feuerwache“ zu Gast.
Mit Liedern über die Liebe, das Leben, das Einmischen, mal nachdenklich, mal aufrüttelnd aber immer auf ihre eigene poetische Art.
Wenngleich sie diesmal, anders als angekündigt, den Abend ohne ihre Band bestritt, da einer ihrer Musiker krankheitsbedingt ausfiel. So stand Barbara Thalheim vor der Wahl, nach einem Ausweichtermin zu suchen, den Abend allein zu bestreiten oder die Veranstaltung ganz abzusagen. Da sie Letzteres ihren treuen Fans nicht zumuten wollte und in der Feuerwache freie Termine kurzfristig nicht möglich waren, stand sie an diesem Abend allein auf der Bühne.
Nein, nicht ganz! Ihre Gitarre hatte sie natürlich dabei. Diese Programmänderung tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch.

Thalheim, die der DDR-Generation als Vorbild, Vordenkerin, und kritische Stimme galt und die noch immer viele Anhänger und Freunde hat, kam nicht umhin, in alten Erinnerungen zu schwelgen. Eine kleine Retrospektive, in der sie die Verhältnisse in der ehemaligen DDR skizzierte und deren Widersprüche aufzeigte. Einer der Kritikpunkte: Alles im Leben sei vorgezeichnet gewesen.
Untermalt mit Geschichten zum Schmunzeln, zum Nachdenken, wie die um einen im Berliner Warenhaus geklauten Teppich. Den habe man, erklärte Thalheim, lediglich benötigt, um mit der Clique in ihrer Höhle Joints in ND-Papier (Neues Deutschland – Zentralorgan der Partei) zu paffen. „Schließlich sollte das doch mit Stil erfolgen“, so Barbara Thalheim.
Nachdenklich: Woher der ABV (Abschnittsbevollmächtigter – beim Kreuzworträtsel gern auch mal als „kleiner grüner Greifvogel“ bezeichnet) daheim so schnell von diesem Vorfall wusste?

Übrigens: Barbara Thalheim wird bald wieder in Magdeburg zu Gast sein. Dann allerdings mit Band. Versprochen.