Bilder: Wenzel Oschington (http://www.irgendwo-nirgendwo.de)
NO GO – Reise in die Sperrzonen des Alltags
„Die Welt ist am Durchdrehn“
Magdeburg (Feuerwache), 24.04.2014
Einen ganz besonderen Künstler durfte das Publikum am Donnerstag erleben, den „deutschen Songpoeten“ Manfred Maurenbrecher, der im Rahmen der Magdeburger Songtage in der Feuerwache gastierte.
Mit seinem neuen Solo-Programm „NO GO“ wagt sich Manfred Maurenbrecher erneut in die Sperrzonen des Alltags. Er ist dabei so nah am Leben, Wunden aufreißend und in ihnen stochernd, sie aber auch gleichermaßen verschließend. Das Berliner Unikum bedient sich dabei einer sozialkritischen Gossenromantik und beschreibt derart treffsicher Ängste und Sehnsüchte gestrandeter und sozial Abgehängter, dass es einem einerseits Freude macht, ihm dabei zuzuhören, wenn einem andererseits nicht die Augen geöffnet würden, ob der Tragik einer abstrusen Wirklichkeit. Seine Lieder, mal zärtlich, mal widerborstig, dann aber auch melancholisch oder leidenschaftlich vorgetragen, treffen ins Schwarze. Dem seit über 30 Jahren auf der Bühne stehenden Kultmusiker gelingt es in unnachahmlicher Art, scheinbar Nebensächliches zum Metaphysischen zu stilisieren und Wesentliches in Nebensätzen abzuhandeln.
„Die Welt ist am Durchdrehn“ schaffte es im Mai 2013 auf Platz 1 der „Liederbestenliste“.
Begleitet durch Andreas Albrecht erzählte bzw. sang Maurenbrecher über „Menschen, die gar nicht arbeiten müssen“ oder über das alljährliche Frühjahrsritual, der Blick in den Kleiderschrank und die damit verbundene Frage „brauchst du das wirklich noch? Spätestens bei einem kleinen Stück sage ich dann regelmäßig: oh ja! Mein uraltes zerrissenes Hemd.“
Manfred Maurenbrecher zog bisher mit zwölf Bühnenprogrammen – mal solo, mal mit Band, und mal mit so namhaften Kollegen wie Richard Wester, Gerhard Gundermann und Wendelin Haverkamp durch die deutschen Lande.
Zu Recht als „Deutschlands bester singender Pianist“ bezeichnet, schrieb er Liedtexte für Bühnenkünstler wie Ulla Meinecke, Katja Ebstein, Klaus Lage, Hermann van Veen.